SMART ist tot, es lebe SMART!

31. März 2017 in Allgemein

Die vielberühmte Methode zur optimalen Zielformulierung scheint ausgedient zu haben. Erst gehypt in jedem zweiten Managementseminar, ist sie in den letzten Jahren immer mehr in Vergessenheit geraten.
„Kenn ich schon“, „Ach das, hab ich schon mal probiert…“, „ Ach nö, das ist doch ein alter Hut“
Solche und ähnliche Reaktionen löst das Erinnern an das ehemals bewährte Tool oftmals aus.
Wieso eigentlich? Die SMARTE Methode funktioniert nämlich. Sie wird nur nicht konsequent in Veränderungsprozesse integriert, geschweige denn in den operativen Alltag.

Ein Plädoyer für SMART

Der offensichtlichste Vorteil dieser Art von Zielformulierung liegt auf der Hand: Die SMART-Methode ist leicht erklärt. Und lässt sich noch besser merken.
Denn: Ziele müssen SMART (formuliert) sein, wenn Sie sie erreichen wollen.
Was steckt dahinter?

Zielformulierung

SMART ist ein Akronym, eine Abkürzung,

die sich aus den Anfangsbuchstaben der Wörter

Specific Measurable Accepted Realistic Time Bound bildet.
Glücklicherweise gelingt eine Übersetzung ins Deutsche ohne Verlust:
Spezifisch Messbar Ansprechend Realistisch Terminiert

Nur wenn diese 5 Kriterien vorhanden sind, gilt das Ziel als eindeutig definiert.*

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Die Erklärungen für das jeweiliges Kriterium sind leicht verständlich und nachvollziehbar:

Spezifisch ist ein Ziel, wenn es konkret formuliert ist.

Messbar erfordert Messbarkeitskriterien (Zahlen sind zumeist hervorragend geeignet aber auch andere Messgrößen oder eindeutige Zustände, wie z.B. Vertrag unterschrieben oder nicht unterschrieben)

Ansprechend beinhaltet die Attraktivität des Zieles.

Realistisch sind Ziele, wenn sie erreichbar sind. Als Gradmesser sollte dienen, dass das Erreichen der Ziele sportlich ist. Also machbar und herausfordernd.

Terminiert heißt zeitlich fixiert. Hier sollte immer ein konkretes Datum als Fixpunkt fungieren.

In der erweiterten Variante, wird dem Wording selbst noch eine wichtige Bedeutung eingeräumt.
So ist eine Formulierung aus Sicht der Akteure zielführend („Ich…“, Wir…“ „Das Team…“ etc, als Subjekte in der Satzstellung).
Das Vermeiden von Hilfsverben und Konjunktionen (würde, könnte, will, möchte etc.) stärkt die Aussage und präzisiert diese.
Die Formulierung des Ziels im Präsens (Gegenwartsform) erzeugt die Wahrnehmung, dass ein Erreichen des Ziels unmittelbar bevorsteht.
Und bei Vermeidung von Negationen wird verdeutlicht, was die Beteiligten wollen, statt zu benennen, was sie nicht wollen.
SMART hat sich im Rahmen des Projektmanagaments und in der Personalentwicklung seit langem etabliert.** Weil es funktioniert! Bei Zielen, die mit der SMART-Methode erschaffen werden, Steigt die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung exponentiell.***

Bedauerlicherweise erwarten wir im reizüberfluteten Markt der Personalentwicklung permanent neue Methodiken und Tools. Nur wieso Bewährtes ausrangieren. Starten Sie ein Revival. Es lohnt sich!
Und wenn Ihnen SMART nicht gefällt oder Ihnen zu altbacken ist, dann nehmen Sie doch die alternative Methode AROMA. Aber dazu später mehr.

Maik Dietrich

Quellen:

* G. T. Doran: There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives. In:
Management Review, 70. Jg., Nr. 11, 1981, S. 35–36.
** https://de.wikipedia.org/wiki/SMART_(Projektmanagement)
*** zahlreiche Erfahrungen im operativen Geschäft, in Seminaren und Trainings

****https://pixabay.com/de/ziele-smart-zielscheibe-1262375/